Am 21.03.2024 besuchte die Französischgruppe der 6e im Rahmen der Studientage die Hugenottenkirche und lernte die Geschichte der Hugenotten, die aus Frankreich nach Erlangen flüchteten, da sie in ihrem Heimatland religiös verfolgt wurden.
Auf Einladung des Markgrafen Christian Ernst siedelten die Hugenotten sich in Erlangen an, da sie hier sowohl Unterstützung als auch Religionsfreiheit bekamen. Sofort nach ihrer Ankunft fingen sie im Jahr 1686 an, die Hugenottenkirche zu erbauen. Die Hugenotten waren Calvinisten. Sie glaubten dass man sich vollkommen auf das Wort Gottes konzentrieren muss und von nichts anderem abgelenkt sein sollte. Deshalb hielten sie ihre Kirche ist sehr schlicht- ohne Schnörkel und Pomp. In der Rundkirche gibt es 12 Säulen, die die 12 Apostel symbolisieren. Sie hat eine schöne Orgel, aber sie hat keine Gemälde oder Statuen, die vom Beten ablenken könnten.
Der Markgraf lud die Hugenotten nicht ohne Hintergedanken ein. Er wusste, dass sie begabte Handwerker waren, und sie brachten viele neue Gewerbe mit in die bäuerliche Region. So wurden in Erlangen jetzt Strümpfe, Wandteppiche und edle Lederhandschuhe hergestellt und an Königshäuser in ganz Europa exportiert. Handschuhmacher waren sehr wichtig, weil weiße, ungebräunte Haut früher ein Statussymbol war. Um weiß zu bleiben, zog man Handschuhe an, um von der Sonne geschützt zu sein. Denn je weißer man war, desto reicher man war, da weißhäutige ja unmöglich Bauern sein konnten.
Der Plan des Markgrafen, Erlangen durch viele talentierte „Immigranten“ zu einer Fabrikstadt zu machen, ging auf. Wissen muss man auch, dass durch die Hugenotten das gesamte Erlanger Stadtbild verändert wurde. Es wurde eine symmetrische Neustadt errichtet, die sich durch schnurgerade Straßen und rechte Winkel auszeichnete – was damals ganz neu und sehr modern war.
Der Markgraf Christian Ernst wollte von Luxus umgeben sein und ließ mit Hilfe der Hugenotten all die herrschaftliche Gebäuden, wie das Schloss, die Orangerie oder den ganzen Schlossgarten, errichten, an denen wir uns heute noch erfreuen.
Raina Zisi (6e)
OStRin Heike Dobernecker