Unser Fachprofil
Im Mittelpunkt des Faches Deutsch steht ein unabdingbares Zeichen des Menschseins: die Sprache. Sprache ist und bleibt das zentrale Mittel der Verständigung in unserer Lebenswelt. Das Beherrschen von Sprache in Wort und Schrift ermöglicht Selbstbestimmung, Welterschließung, Toleranz und Teilhabe am kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Geschehen der Zeit.
Zitiert nach LP Deutsch an Gymnasien, Selbstverständnis des Faches
Der Lehrplan für das Fach Deutsch unterstreicht in eindringlichen Worten die Bedeutung des Faches über die reine Vermittlung von Wissen hinaus und betont seine Wichtigkeit auch für alle Bereiche der gymnasialen Bildung.
Am Emmy-Noether-Gymnasium stellt sich eine engagierte Fachschaft diesen Herausforderungen. Die Leseförderung hat einen großen Stellenwert und wird durch Lesekisten, Vorlesestunden/-abende, den jährlich in den 6. Klassen stattfindenden Vorlesewettbewerb und mit vielen Aktionen rund ums Lesen umgesetzt. Die Schulbibliothek bietet breiten Lesestoff für unterschiedliche Themen und darüber hinaus ist sie ein gemütlicher Raum zum Lesen und Schmökern.
Zum literarischen Leben am Emmy gehören ebenso der Besuch von Theaterstücken und die Heranführung an die Verfilmung literarischer Werke durch Kinobesuche.
Die Freude am kreativen Umgang mit Sprache zeigen die P-Seminare „Poetry-Slam“, bei deren Abschlusspräsentationen die Schüler ihre Texte präsentieren und damit das Publikum begeistern.
Das Schreibprogramm der Schule bereitet die Schülerinnen und Schüler systematisch auf das Abitur vor und setzt von Anfang an auf die Vermittlung von Kompetenzen, die für die Bewältigung der unterschiedlichen Anforderungen unabdingbar sind.
Fachschaftsleitung: OStRin Michaela Spörl
Ein kreativer Schreibauftrag aus der Klasse 10a
„In Zeiten der universellen Täuschung wird das Aussprechen der Wahrheit zur revolutionären Tat.”
George Orwell
Was ist wahr – und was ist Täuschung? Wie kann Sprache unsere Wahrnehmung und Wirklichkeit formen, ja gar beeinflussen? Diese zentralen Fragen verlangten nach Klärung. Daher beschäftigte sich die Klasse 10a im Rahmen des Deutschunterrichts mit George Orwells dystopischen Roman „1984” und näherte sich dem Werk auf ganz unterschiedliche Weise an. Um dem zentralen Thema der “Neusprache” im Roman gerecht zu werden, wählten die Schülerinnen und Schülern nach Interesse in Gruppenarbeit unterschiedliche Zugänge. So wurde beispielsweise geklärt, welche Funktionen die Neusprache innerhalb der Gesellschaft von Ozeanien erfüllt sowie diskutiert, wie Neusprache dazu beiträgt, die Macht der Partei (d.h. der diktatorisch herrschenden, fiktiven Staatspartei Sozialistische Partei Englands) zu festigen und die Gedanken der Bürger zu kontrollieren. Eine Aufgabe zur Reflexion mit kreativer Schreibaufgabe rundete unsere Unterrichtseinheit ab. Dabei entstand ein sehr gelungener Text von Mia Mesenhol und Leni Frank, der absolut lesenswert ist! Daher freue ich mich, diesen besonderen Lesegenuss hier teilen zu dürfen!
OStRin Jenny Bekir, M.A.
Leni Frank & Mia Mesenhol 10A – Untersuchung der Neusprache Essay
Versuchen Sie, sich eine neue Farbe vorzustellen. Geht nicht, oder? Und jetzt stellen Sie sich vor, Sie wollten sich kritisch gegenüber einem Sachverhalt äußern, aber Ihnen fehlt der ausreichende Wortschatz, um dies tun zu können. Sie sehen also, Sprache ist unentbehrlich, man nutzt sie immer und überall – egal ob es darum geht, was man gefrühstückt hat oder ob man Trump oder Biden bevorzugt. Doch für die Menschen aus George Orwells dystopischen Roman „1984“ ist die sogenannte „Neusprache“ unumgänglich und folglich die Möglichkeit, sich frei ausdrücken zu können, nicht vorhanden. Aber wie beeinflusst Sprache unsere Gedankenwelt und unser Verhalten und welche sprachlichen Zusammenhänge gibt es zwischen „1984“ und der realen Welt?
Die Macht der Sprache ist nicht anzuzweifeln, egal ob manipulativ oder nicht, Sprache beeinflusst unsere Denkweise. Wen sympathisieren Sie eher, Klimaaktivisten oder Klimakleber? Was klingt für Sie dramatischer, ein Russland-Ukraine Konflikt oder ein Angriffskrieg in Europa? In welchem Gebäude würden Sie lieber arbeiten? In einem Metallcontainer oder in einem Pavillon? Und was, wenn ich Ihnen jetzt sage, dass der Pavillon ein Metallcontainer ist? Genau solche Euphemismen nehmen uns die Möglichkeit, unser Gedankengut neutral zu halten. Wir assoziieren mit einem Pavillon etwas Positiveres, als mit einem Metallcontainer. In Neusprech sind solche Beschönigungen zwar nicht möglich, weil es einen sehr eingeschränkten Wortschatz gibt (Neusprech ist die einzige Sprache, deren Vokabular jedes Jahr kleiner wird). Allerdings verwendet man drei zentrale Synonyme, die sich in die Gehirne der Bevölkerung Ozeaniens eingebrannt haben:
KRIEG IST FRIEDEN
FREIHEIT IST SKLAVEREI
UNWISSENHEIT IST STÄRKE
Hierbei werden Antonyme in Synonyme umgewandelt, sodass man keines der Wörter mehr benutzen kann, ohne das andere Wort zu implizieren. Auch wenn das für Sie jetzt wahrscheinlich völlig absurd klingt, in Ozeanien sind die Menschen bereits so manipuliert und in ihrem rationalen Denkvermögen getrübt, dass sie diese Widersprüchlichkeiten nicht bemerken können. Doch Sprache hat noch weitere Funktionen: Sie spiegelt die Persönlichkeit und die intellektuellen Fähigkeiten einer Person wider. Dies geschieht durch Ausschmückungen, Wortwahl und dem Kreieren eines persönlichen Sprachflusses. Mit der Einführung von Neusprech allerdings ist Sprache unpersönlich und aufgrund des geringen zur Verfügung gestellten Vokabulars nicht abwechslungsreich. Laut Paul Watzlawick kann man „nicht nicht kommunizieren“; dabei geht es vor allem um die Körpersprache einer einzelnen Person. Allerdings gilt das nur in einer Welt, in der man sich verhalten kann „wie man möchte“. Doch in einem dauerhaft überwachten Gebiet wie Ozeanien, wo den Bürgern vorgeschrieben wird, wie sie stehen sollen, wie sie gehen sollen und welchen Gesichtsausdruck sie haben sollen, ist zwischenmenschliche Kommunikation in Form von Gestik oder Mimik annähernd unmöglich. Es ist folglich erkennbar, dass Sprache großen Einfluss auf uns Menschen hat. Wir nutzen sie jeden Tag und den meisten ist nicht bewusst, dass der Gebrauch von Sprache eine gewisse Verantwortung erfordert. Wenn man sich seinem Gegenüber äußert, muss man ethisch-moralisch abwägen, ob das, was man als Nächstes sagt, auf negative Weise manipuliert, da Sprache in der Theorie jederzeit das Leben des Gesprächspartners ruinieren könnte. Sein Sie sich also dessen bewusst, dass jedes Wort, das Sie sagen oder hören, den Kurs Ihrer Realität verändern kann!
Mia Mesenhol und Leni Frank, 10a
Lesung mit der Autorin Claudia Frieser
Am 27. Juni 2024 erlebten die Schülerinnen und Schüler der Klassen 5a bis 5e eine besondere Lesung mit der renommierten Autorin Claudia Frieser. Sie las aus ihrem packenden Buch „Oskar und das Geheimnis der verschwundenen Kinder“ und begeisterte die jungen Zuhörer mit ihrer Erzählweise. Frieser, die 1967 in Sulzbach-Rosenberg geboren wurde und Archäologie des Mittelalters studierte, verbindet in ihren Erzählungen historische Fakten mit spannenden Geschichten.
Während der Lesung nahm Claudia Frieser die Schülerinnen und Schüler mit auf eine Zeitreise ins mittelalterliche Nürnberg, wo sie dank ihrer archäologischen Expertise detailreiche und lebendige Beschreibungen lieferte. Ihre Fragen zu den Vorstellungen der Schülerinnen und Schüler über Zeitreisen regten die Fantasie von vielen an und führten zu angeregten Diskussionen.
Die Fünftklässler waren fasziniert von den Abenteuern des jungen Oskar und stellten am Ende der Lesung viele Fragen zur Arbeit einer Autorin. Sie wollten wissen, wie Frieser ihre Ideen entwickelt und welche Herausforderungen das Schreiben mit sich bringt. Dass es bei der Arbeit einer Autorin viele Hürden, z.B. in den Verhandlungen mit Verlagen, gibt, war vielen Schülerinnen und Schülern ebenso nicht bewusst, wie der langwierige Produktionsprozess eines Jugendromans (u.a. Lektorat, Illustrationen, Druck, Logistik, Verkauf,…).
Zum Abschluss der Lesung erhielten die Schülerinnen und Schüler Autogrammkarten. Sie konnten außerdem ihre Bücher signieren lassen, was für große Begeisterung sorgte.
Einige Werke Claudia Friesers, wie die Bände der Oskar-Reihe, können auch in unserer Jugendbibliothek ausgeliehen werden.
StR Christopher Söllner
65. Vorlesewettbewerb 2023/24 – Stadtentscheid am Emmy
Am 22. Februar 2025 fand wieder der Stadtentscheid des Vorlesewettbewerbs am Emmy statt. Alle Vorleser und
Vorleserinnen wurden mit einem Buchgeschenk und einer Urkunde ausgezeichnet. Bundesweit nehmen jährlich rund 600.000 Schülerinnen und Schüler der 6. Klassenstufe am Vorlesewettbewerb teil. Er ist einer der
größten und traditionsreichsten Schülerwettbewerbe Deutschlands und steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten.
Vorlesewettbewerb 2023/24: Schulsiegerin steht fest
Mirjam Loyens, 6a hat den Vorlesewettbewerb der 6. Klassen gewonnen. Sie ist damit Schulsiegerin und darf in die nächste Runde (Stadtentscheid Erlangen) gehen. Mirjam las aus den Romanen „Die Tribute von Panem“ (Suzanne Collins) sowie Johnny Sinclair – Beruf: Geisterjäger (Sabine Städing) sehr souverän und mit viel stimmlichen Einsatz. Der Fremdtext Herzlichen Glückwunsch an Mirjam für ihre tolle Leistung. Ebenso gratulieren wir allen anderen Klassensiegern, die sich dem Wettbewerb gestellt haben.
Rückblick zum Bundesweiten Vorlesetag
Am Freitag, 17.11.2023 fand der Bundesweite Vorlesetag statt, den die Leiterin unserer Kinder- und Jugendbibliothek OStRin Esther Hinterstein organisierte. Die fünften Klassen besuchten jeweils drei Stationen mit ganz unterschiedlichen Eindrücken: mal wurde es lustig und heiter, dann gruselig und spannend. Für alle war so eine passende Lektüre dabei, die sicher bei vielen auch zum Weiterlesen angeregt hat.
Nachfolgend hier die gelesenen Bücher. Den Vorleser/innen ein herzliches Dankeschön für ihren Einsatz!
- Cornelia Funke: „Gespensterjäger im Feuerspuk“ (Rüdiger Leppert)
- Cornelia Funke: „Kleiner Werwolf“ (Petra Giese)
- Claudia Frieder: „Oskar und das Geheimnis der Kinderbande“ (Heike Dobernecker)
- Erin Entrada Kelly: „Vier Wünsche ans Universum“ (Jenny Bekir)
- Marc-Uwe Kling: „Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt gemacht hat“ (Matthias Büchner)
- Stephan Knösel: „Master of Disaster – Chaos ist mein zweiter Name“ (Christopher Söllner)
- Andreas Steinhöfel: „Dirk und ich“ (Esther Hinterstein/ Claudia Dreßel)
Benedict Mirow auch am Emmy
Herr Mirow nahm die Schüler mit auf die fantastischen Erlebnisse von Cedrik, der an einen Ort muss, an dem es vor Fabelwesen nur so wimmelt. Da er zum Glück Freunde findet, taucht er gleich in sein neues Zuhause ein, in dem er eine viel wichtiger Rolle spielt, als er selbst ahnt.
Durch seine abwechslungsreiche Vorlesetechnik machte es Herr Mirow den Sechstklässlern leicht, dem spannenden Beginn der Geschichte zu folgen, in dem Cedrik in Mistle End ankommt und ganz langsam begreift, dass er es nicht mit einem gewöhnlichen Ort zu tun hat. Benedict Mirow spielte mit zahlreichen Effekten und es wurde deutlich, dass er als Regisseur genau weiß, wann er leise, laut oder schnell und bedrohlich lesen musste. So hat er die Charaktere der drei Hauptfiguren Cedrik, Emily und Eliot sehr anschaulich zum Leben erweckt und als er auch noch dem Löwenadler eine Stimme verlieh, bekamen viele Gänsehaut.
Bisher sind Die Chroniken von Mistle End eine Trilogie, aber Herr Mirow hat angekündigt, dass es genug Ideen für mehr Stoff gibt. Die Fangemeinde, die sich sehr über eine Autogrammkarte gefreut hat, darf gespannt sein!
OStRin Michaela Spörl
Bibliotheksbesuch der Klasse 5a
Am 26. Oktober war die Klasse 5A mit Frau Klemm und Frau Votteler zu Besuch in der Erlanger Stadtbibliothek. Nach einer kurzen allgemeinen Einführung erkundeten die Schüler mit Hilfe einer digitalen Schnitzeljagd auf eigene Faust die Bibliothek. In Kleingruppen mussten dabei mit der App „Actionbound“ Aufgaben gelöst werden. Die Rallye wurde im Rahmen des Leseförderungsprojektes „Lesen macht stark: Lesen und digitale Medien“ von der Stadtbibliothek entwickelt. Den Schülern wird dadurch der Umgang mit den digitalen Medien nähergebracht und gezeigt, dass Bibliothek auch Spaß machen kann.
Nach einer kurzen Mittagspause durften die Schülerinnen und Schüler der 5A dann noch dem Autor Benedict Mirow auf dessen Autorenlesung lauschen. Der Schriftsteller, welcher bekannt wurde durch die „Chroniken von Mistle End“ bannte die Schüler durch sein stimmungsvolles Vorlesen und entführte sie in die Fantasiewelten seines Romans.
StRin Elena Votteler
Den Dingen auf den Grund gehen – ein Radio Feature in der 8. Klasse
Das Radio Feature eröffnet neue Klangräume sowie Horizonte und zeichnet sich durch bewusste Subjektivität aus. Als Elemente werden z.B. Interviews mit verschiedenen Akteuren, passende Geräusche, atmosphärische Musik, fiktive Dialoge, literarische Zitate und Sprecherkommentare eingesetzt. Schließlich werden diese zu einer Geschichte verwoben, die einen roten Faden verfolgt und am Ende eine Gesamtkomposition ergibt. Durch die Behandlung diverser Themen aus der Gesellschaft soll die Vorstellungskraft der Zuhörer anregt, sie zum Nachdenken gebracht werden. Genau dieser Herausforderung hat sich die Klasse 8c im Rahmen des Deutschunterrichts gestellt. Beispielsweise wurden Themen wie social media, Bibi & Tina, Naturphänomene, Fast Food und viele weitere Themen behandelt. Hier eine Hörprobe zum Thema E-Sports:
OStRin Jenny Bekir M.A.