Frühstudium in Mittel- und Neulatein

Das Frühstudium. Das erste Mal, dass ich von diesem Wort gehört habe, war über einen ehemaligen Lehrer, als ich in der Mittelstufe war. Doch ich dachte nie, dass das etwas für mich sein könnte. Umso mehr war ich überrascht, als ich gegen Ende der 10. Klasse von der Lateinfachschaft Informationen über die Möglichkeit, ein Frühstudium an der FAU zu beginnen, bekam. Das Angebot interessierte mich und ich bewarb mich deshalb für das Fach “Mittellatein und Neulatein”.

Im September wurde mir geantwortet, dass ich teilnehmen darf und ich bekam daraufhin eine Einladung für ein allgemeines Treffen aller Frühstudenten des Wintersemesters. Dort waren Schüler, die in allen möglichen Fachbereichen innerhalb der FAU Erlangen und Nürnberg studieren wollten. Nach diesem Treffen schrieb ich eine Mail an die Kontaktperson für mein Fach an der FAU Erlangen. Ich war sehr angenehm überrascht, als ich noch am selben Tag eine Antwort von beiden Professoren des Fachbereichs “Mittellatein und Neulatein” erhielt. Sie boten mir an, ihre Seminare und Vorlesungen zu besuchen. Da ich in der 11. Klasse bis zu drei Mal Nachmittagsunterricht habe und ein Wahlfach am Nachmittag belege, hatte ich nicht das Gefühl, dass ich es zeitlich schaffen würde, dieses Angebot wahrzunehmen. Beide Professoren waren jedoch unglaublich freundlich und haben mit mir Alternativen gesucht und mich unterstützt, damit mir dies ermöglicht wird und ich mich an deren Vorlesungen und Seminare beteiligen kann. So nehme ich aktuell jeden Montag und jeden zweiten Mittwoch und Donnerstag an den Angeboten beider Professoren teil.

Für mich ist es eine wertvolle Erfahrung, Leute zu sehen, die Latein so beherrschen, als wäre es ihre Muttersprache, deren bester Freund Boethius ist und die Latein nicht nur leben, sondern auch so sehr erfreut daran sind.

Durch das Frühstudium erweitere ich meinen Horizont und lerne viel Neues. Ich habe erfahren, dass Latein zwar mittlerweile keine lebendige, sich weiter entwickelnde Sprache ist, aber nicht mit dem Römischen Reich endete, sondern viele Jahrhunderte weiter lebte und den Lauf der Geschichte beeinflusste.

Dass ich an der Universität in Erlangen studiere, wäre nicht möglich ohne die Unterstützung von vielen Menschen. An dieser Stelle möchte ich mich bedanken bei Herr Lochner und Frau Grasnick , die mir mit meiner Bewerbung geholfen haben (Es wird ein Schreiben von einem Fachlehrer und der Schulleitung benötigt), Frau Votteler für ihr Verständnis, dass ich manchmal in ihren Unterrichtsstunden fehle und für ihre Idee mit der freiwilligen Arbeit während meiner Abwesenheit, die diese ersetzt und natürlich bei Professor Dr. Michele C. Ferrari und Dr. Stefan Weber vom Fachbereich “Mittellatein und Neulatein” an der FAU Erlangen, die mir die Lateinwelt gezeigt und von Anfang an ihre volle Unterstützung gegeben haben.

Falls ich Interesse geweckt habe, können sich alle Schüler ab der 10. Klasse über den ganzen Prozess von der Bewerbung über die Wahl der Fachbereiche und Angebote auf der Webseite Frühstudium | FAU selbst informieren und dies dann mit dem betroffenen Fachlehrer besprechen.
Es ist nur empfehlenswert:)

Hana Titková, 11a

StR Moritz Lochner