Am Puls der Zeit: Zu Besuch im EAM Labor der Uni Erlangen

Nach zwei Jahren coronabedingter „Zwangs-„Pause erhielten wir in diesem Schuljahr endlich wieder die Möglichkeit, das EAM-Labor („Engineering of Advanced Materials“) der FAU zu besuchen. Und das sogar an zwei Terminen!

Unsere beiden Q11 Chemie-Kurse sowie der Kurs des Profilfaches BCP trafen sich am 23. und 30. Juni im Chemikum.

Wir wurden von Herrn Andre und Frau Dr. Opelt freundlich als „unsere Stammgäste vom Emmy “ begrüßt und zuerst in den Konferenzraum geführt.

Dort informierte uns Frau Dr. Opelt in einem sehr interessanten und kurzweiligen Vortrag über den einzigartigen interdisziplinären Forschungsverbund am Standort Erlangen/Nürnberg, der sich die Entwicklung innovativer Materialien zum Ziel gesetzt hat, aber auch durch intensive Forschungsarbeit seinen Beitrag zur Energiewende zu leisten vermag:

Aus diesem riesigen Themenkomplex stehen für das EAM Labor vor allem die zwei Forschungsbereiche „Nanotechnologie“ und „Erneuerbare Energie“ im Fokus.

Um eine Vorstellung von „Nanotechnologie“ zu erhalten, erklärte uns Frau Dr. Opelt im Vorfeld, in welchen Größenordnungen wir uns bewegen, wie diese sich auf das chemisch-physikalische Verhalten von Stoffen auswirken und wo konkret uns Produkte mit nanotechnologischer Ausstattung begegnen:

Im Alltag in Form von Kleidung und Deos mir Silbernanopartikeln, in der Medizin in Form von z.B. Infusionschläuchen mit Silbernanopartikeln, um bakterielle Infektionen schon im Vorfeld zu vermeiden.

Vor dem Hintergrund der aktuellen hochbrisanten Probleme rund um Energieversorgung, und -verteuerung hat das Thema „Erneuerbare Energie“ noch mehr an Bedeutung gewonnen.

Prof. Wasserscheid und seinem Team ist es am Standort Erlangen gelungen, große Fortschritte im Bereich der Wasserstofftechnologie zu erzielen:

Wenn das Gas Wasserstoff mit Sauerstoff reagiert, entsteht unter Freisetzung von viel Energie Wasserdampf. Diese Reaktion nutzt man in Brennstoffzellen, die u.a. zum Antrieb bei Fahrzeugen eingesetzt werden.

Gleichzeitig aber ist die Handhabung von Wasserstoff nicht ganz ungefährlich, so dass die Entwicklung einer chemischen Substanz als bahnbrechend bezeichnet werden darf, an die reversibel Wasserstoff gebunden werden kann. Damit gelingt es, Wasserstoff vom Ort seiner Bildung auch über weite Distanzen z.B. via Pipelines an den Ort seines Verbrauchs zu transportieren und zwar in Form einer ungefährlichen Flüssigkeit, dem LOHC (Liquid Organic Hydrogen Carrier).

Nach dem Vortrag wurden wir, ausgestattet mit Laborkittel und -brille im Labor von den StudentInnen des Lehramts Chemie/Biologie/Physik empfangen, die die einzelnen Stationen zu „Nanotechnologie“ und „Erneuerbare Energie“ betreuten und den SchülerInnen bei den von Ihnen durchgeführten zahlreichen Experimenten sehr engagiert mit Rat und Tat zur Seite standen.

Neben Gesprächen rund um die einzelnen Beobachtungen und Erklärungen der Versuche nutzten die sehr interessierten SchülerInnen auch die Gelegenheit, Fragen zum Studium im Allgemeinen zu stellen.

Am Ende des Vormittags gaben die Schülerinnen und Schüler aber auch unsere Gastgeber ein sehr positives Feedback.

Wir hoffen auch im nächsten Jahr wieder im EAM-Labor Gast sein zu dürfen!

StDin Andrea Franz

30.06.2022 Q11 Chemie 1c1
23.06.22 Q11 Chemie 1c2 und BCP