„Das fliegende Klassenzimmer“ – Aufführung des Unter- und Mittelstufentheaters

Das Unter- und Mittelstufentheater unter der Leitung von Susanna Schellong hat Erich Kästners berühmten Kinderroman “Das fliegende Klassenzimmer” mit Witz und Tiefgang auf die Bühne gebracht.

Nachdem Erich Kästner (treffend ernst gespielt von Karo Beetz, 6a) zunächst selbst das Wort ergriffen hat und von seinem Entschluss berichtet, am Fuße der Zugspitze eine Weihnachtsgeschichte für Kinder zu schreiben beginnt das eigentliche Stück.

Die Weihnachtsfeier steht an und für fünf befreundete Internatsschüler laufen die Proben für die Theateraufführung “Das fliegende Klassenzimmer” auf Hochtouren. Doch es gibt ein Problem: Die Stadtschüler haben Rudi Kreuzkamm (leidvoll, Jakob Petzet, 7b) mitsamt der wichtigen Diktathefte entführt. Das können Martin Thaler (selbstbewusst, Bori Schmidt, 7a), Matz Selbmann (schlagkräftig, Yanis Thiam, 7c), Sebastian Frank (schlau, Helena Neubert, 9a), Uli von Simmern (ängstlich, Elva Arnhold, 5a) und Johnny Trotz (optimistisch, Vera Rudakov, 6b) natürlich nicht kampflos hinnehmen. Sie versammeln sich beim “Nichtraucher” (erfahren, Peter Schellong, 9a), einem Mann, der in einem Eisenbahnwagen lebt und ihr Freund ist. Er schlägt vor, dass zwei Vertreter beider Schulen einen Zweikampf ausfechten.

Die Gymnasiasten verlassen unerlaubt das Schulgelände, um die Stadtschüler zum Kampf herauszufordern. Ihr Ziel ist, Rudi zu befreien und zugleich die Herausgabe der Diktathefte zu erwirken. So tritt der starke Matz gegen den stärksten Realschüler (kampfstark, Alex Smagarev, 6a) an. Obwohl Matz gewinnt, kommt es anders: Außer ihrem verlässlichen Anführer Egerland (unbeirrt, Mira Weber, 5c) halten sich die Realschüler sich nicht an die Regeln: Sie brechen die Abmachung und rücken den Gefangenen nicht heraus. Während der darauffolgenden Schneeballschlacht schleichen sich Matze, Johnny und Martin davon, denn sie haben eine Ahnung, wo Rudi gefangen gehalten wird. So befreien sie zwar den Gefangenen aus einem Keller, aber die Diktathefte sind schon verbrannt.

Nach der Rückkehr ins Internat müssen sich die Freunde gegenüber ihrem Hauslehrer Dr. Justus Bökh (fair, Pia Lange, 8b) verantworten. Dieser bestraft sie jedoch nicht, sondern erzählt ihnen eine Geschichte aus seiner Kindheit im Internat. Als Professor Kreuzkamm (sehr streng, Loreen Pfeiffer, 7c), der Lehrer der Klasse, erfährt, was mit den Heften passiert ist, wird ein Straf-Diktat gehalten.

Die folgenden Szenen sind – wie im Roman auch – eher episodenhaft. Z.B. leidet unter anderem der kleine Uli darunter, dass er ängstlich ist und alle anderen ihn für einen Feigling halten. Um das Gegenteil zu beweisen, springt er mit einem Schirm von der Leiter. Uli bricht sich ein Bein und muss nun die Weihnachtsferien im Internat verbringen. Dennoch hat sich die Mutprobe gelohnt: Uli hat seine Angst überwunden.

Das Theaterstück „Das fliegende Klassenzimmer“ wird am letzten Tag vor den Weihnachtsferien aufgeführt. Alles geht gut, nur Martin ist nicht bei der Sache. Er ist traurig, da er erfahren hat, dass er über Weihnachten nicht nach Hause fahren kann. Seine Eltern (sorgenvoll, Annika Keßler, 6a und Anna Depner, 6a) können ihm kein Fahrgeld bezahlen. Davon erzählt er jedoch niemandem etwas.

Am nächsten Tag trifft Dr. Bökh Martin im Park. Durch seine einfühlsame Art gelingt es dem Hauslehrer zu erfahren, was Martin bedrückt. Daraufhin schenkt Justus ihm das Fahrgeld. Überglücklich fährt Martin nach Hause und feiert gemeinsam mit seinen überraschten Eltern Weihnachten.

Der Theatergruppe unter OStRin Susanne Schellong gelang es, das Publikum mit viel Abwechslungsreichtum zu unterhalten. Die jungen Schauspielerinnen und Schauspieler wuchsen in ihre Rollen. Hervorzuheben ist die Choreographie der Kampfszene (StR Matthias Büchner), die präzise Technik (Jakob Kaps, 9a)  sowie die Schminke (Ella Groß, 9a, Nina Ditterich, 9d, Jona Schau, 9d). Die Theatergruppe griff die Themen Freundschaft, Zusammenhalt, Gruppendynamik und Mut auf und brachte sie dem Zuschauer mit Witz und auch dem Tiefgang, der Erich Kästner ja so zu eigen ist, näher.

StR Christopher Söllner