Schule ohne Rassismus

Zehn Jahre „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ am Emmy

Vor zehn Jahren hat das Emmy-Noether-Gymnasium die Teilnahme am Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ mit dem Film „Blut muss fließen“ des Schulpaten Peter Ohlendorf besiegelt. Der Film bot versteckte Einblicke in die Neonazi-Konzertszene im deutschsprachigen Raum und verdeutlichte uns damals eindrucksvoll, wie wichtig es ist, insbesondere Jugendliche auf die Gefahren der extremen Rechten aufmerksam zu machen. Seither ist der Film gut 2000 mal gezeigt worden, immer mit einem anschließende Gespräch.

Am 13.3.2024 ist Herr Ohlendorf mit seinem Film zurückgekehrt und hat diesen in der Aula zusammen mit Cris Ortega gezeigt und im Anschluss daran diskutiert.

Der 27jährige Erlanger* Cris Ortega, vor zehn Jahren noch Schüler*, zählte damals zum Gründungsteam des Arbeitskreises „SoR“ am Emmy und ist mittlerweile im deutschsprachigen Raum als Künstler* und Veranstalter* bekannt, der sich in seinem Schaffen für Vielfalt und die Sichtbarmachung von Menschen einsetzt, die sich sonst selten auf Bühnen sehen.

Mit der Abendveranstaltung in der vergangenen Woche ist Cris zum Kreis unserer Schulpaten gestoßen und wird fortan die Menschenrechtsarbeit an unserer Schule mit unterstützen.

Wir freuen uns auf zehn weitere Jahre mit dem AK „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“.

StR Axel Loyens

Stand: 19.3.2024

Die “Internationlen Wochen gegen Rassismus” 2023

Anlässlicher der “Internationalen Wochen gegen Rassismus” hat der Arbeitskreis “Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage” eine Ausstellung der Universität Erlangen für mehrere Wochen in der Aula des Emmy aufgestellt, welche sich ausführlich mit dem Themenkomplex “Flucht” bechäftigt.

Auf einer Vielzahl von großen Schautafeln konnten unsere Schüler/innen wichtige Informationen zu Fluchtgründen und -routen erfahren. Die Entwicklung der vergangenen Jahre – angefangen mit den größeren Fluchtbewegungen, welche in der Folge des arabischen Frühlings und des syrischen Bürgerkriegs entstanden sind – bis hin zu aktuellen Fluchtbewegungen, die Folge des russischen Angriffs auf die Ukraine sind, konnte dabei nachverfolgt werden.

Auch über die Kriterien für politisches Asyl und die Reihenfolge der einzelnen Verfahrensschritte konnte man sich informieren.

Ergänzt wurden die vielen Sachinformationen mit kurzen Aussagen Geflüchteter aus unterschiedlichsten Ländern, die einen Einblick in ihre eigene Fluchtgeschichte ermöglichten.

Zusammen mit Frau Graßmann wurde noch für kulinarische Unterstützung gesorgt. Schüler/innen des Aks und weitere Helfer/innen bereiteten zusammen mit ihr im Schlemmy eine Auswahl von Speisen zu, welche schließlich in der Mittagspause verkauft wurden.

Der AK “SoR” dankt allen Interessierten und Frau Graßmann für die Unterstützung.

StR Axel Loyens

Auszählung des Briefmarathons 2022

Nach einigen intensiven Wochen mit Werbung in den Klassenzimmern und regem Andrang am SoR-Stand in den Schulpausen hat der AK „SoR“ wieder eine ganze Menge Unterstützungsbriefe als Beitrag zum Briefmarathon von „Amnesty International“ sammeln können.

In diesem Jahr ist es uns gelungen, insgesamt 982 Briefe nach Berlin zu schicken.

Der Arbeitskreis dankt ganz herzlich allen Unterstützern/innen!

StR Axel Loyens

Ausstellung zur Transgeschlechtlichkeit

Am vergangenen Wochenende, in der Nacht vom 19. auf den 20.11.2022, hat ein bewaffneter Mann die LGBTQ-Kneipe „Club Q“ in Colorado Springs betreten und das Feuer auf die Gäste eröffnet. Fünf Menschen waren sofort tot, eine große Anzahl weiterer Gäste wurde z.T. schwer verletzt.

Auch wenn bisher noch nicht alle Umstände der Tat geklärt sind, so lässt die Nähe zum 20. November, dem „Trans day of Remembrance“ (TDOR) und der Angriff selbst vermuten, dass gezielt Menschen aus der LGBTQ-Gemeinschaft aufgrund ihrer Art, Mensch zu sein, Opfer geworden sind.

Seit Schuljahresbeginn hat sich der AK „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ mit dem Gedenktag beschäftigt und nach intensiver Recherche zwei Stellwände gestaltet, welche grundsätzliche Informationen zum Thema „Transgeschlechtlichkeit“ auch für Uneingeweihte verständlich machen.

Der Gedenktag selbst ist nach dem Tod von Rita Hester, welche im Jahr 1998 in ihrer Wohnung in Bosten aus wahrscheinlich transfeindlichen Motiven ermordet worden, ins Leben gerufen worden und soll weltweit auf die Gewalt gegen Trans-Personen aufmerksam machen.

Dass in der Nacht vor dem Gedenktag die Bluttat in Colorade Springs stattgefunden hat, macht leider deutlich, wie nötig Informationen zu Transfeindlichkeit grundsätzlich sind, auch, um den Blick dafür in unserem eigenen Umfeld zu schärfen.

StR Axel Loyens für den AK „SoR-SmC“

Abschluss der Sachspendensammlung für die Ukraine 2022

Am vergangenen Freitag endete unsere Sammelaktion für die ukrainischen Geflüchteten am Emmy.  In nur einer Woche kamen eine Menge Hilfsgüter zusammen, die mit tatkräftiger Unterstützung unserer Schülerinnen und Schüler zu einem Transport-LKW der „Regnitz-Werkstätten Erlangen“ gebracht werden konnten, welchen uns Frau Kerstin Pfann vermitteln konnte.

Im Namen des „Café Amaranth“ und allen Helferinnen und Helfern bedanken wir uns ganz herzlich für die große Unterstützung von Seiten der Elternschaft!

StR Axel Loyens

Briefmarathon 2021

Auch wenn in den Nachrichten in diesem Schuljahr die Pandemie nachvollziehbarerweise großen Raum einnimmt, konzentrierte sich der AK „SoR“ im Dezember wieder auf den Briefmarathon von Amnesty International. Diesmal konnten unsere Schüler/innen für zehn verschiedene Personen Unterstützungsbriefe unterschreiben, die aus unterschiedlichen Gründen Hilfe brauchen.

Beispielsweise setzten sich die Schüler/innen für Bernardo Caal Xol in Guatemala ein, welcher aufgrund seines friedlichen Engagements für die Wasserrechte der indigene Bevölkerung seines Landes für mehrere Jahre inhaftiert worden ist.

Ein weiteres Beispiel stammt aus Thailand, wo ihre auf friedliche Weise zum Ausdruck gebrachten Forderungen nach sozialen Verbesserungen und einer Reform von Monarchie und Verfassung Rung Panusaya mit der Polizei in Konflikt gebracht haben. Ihr droht lebenslange Haft wegen Majestätsbeleidigung.

Weitere Betroffene kamen aus der Ukraine, China oder Palästina.

Unsere Schüler/innen konnten innerhalb eines Monats in den Pausen insgesamt 1092 Unterstützungsbriefe sammeln und schließlich auf den Weg bringen.

Wir hoffen auch dieses Jahr, damit einen Beitrag zur Sicherung von gerechten Verfahren für die zehn Betroffenen geleistet zu haben.

Herzlichen Dank an alle Unterstützer/innen!

Axel Loyens für den AK „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“

Vorstellung des Arbeitskreises

Zum 40. Jahrestag der Ermordung von Frida Poeschke und Shlomo Lewin (19.12.2020)

Die Ermordung des jüdischen Verlegers Shlomo Lewin und seiner Lebensgefährtin Frida Poeschke in ihrem Wohnhaus in Erlangen jährt sich zum 40. Mal.

Zeitungsartikel über die Ermordnung des Verlegers Shlomo Lewin und seiner Lebensgefährtin Frida Poeschke

Vor ihrer Ermordung setzten sich Poeschke und Lewin gemeinsam für das jüdisch-christliche Zusammenleben ein. Lewin engagierte sich ebenfalls gegen Antisemitismus und war Vorsitzender der israelitischen Kultusgemeinde in Nürnberg. Erst 1984 – vier Jahre nach dem Mord – wurde Uwe Behrendt, ein Mitglied der neonazistischen „Wehrsportgruppe Hoffmann“, als Täter identifiziert und das Attentat als antisemitisch eingestuft.

Belangt worden konnte Behrendt für die Tat jedoch nie; er kam kurze Zeit später im Libanon unter ungeklärten Umständen ums Leben, vermutlich beging er Suizid.

Viele Aspekte um die Tat, wie unter anderem der Begriff des Einzeltäters, sind seitdem umstritten.

Die „Initiative kritisches Gedenken Erlangen“ hat sich im Januar 2019 gegründet und beschäftigt sich seitdem mit der Aufarbeitung des antisemitischen Attentats. Sie verfolgt unter anderem die Ziele, an Frida Poeschke und Shlomo Lewin zu erinnern sowie ihnen zu gedenken; und gleichzeitig auf die Allgegenwärtigkeit von Antisemitismus bis heute aufmerksam zu machen. Außerdem setzt sie sich auch für das Bewusstmachen von Kontinuitäten des antisemitischen Doppelmords 1980 und gegenwärtigen Attentaten mit rechtem Hintergrund ein.

Wir – der AK „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ – beschäftigten uns in einem mehrteiligen Workshop zusammen mit der Initiative kritisches Gedenken Erlangen grundsätzlich mit dem Thema Antisemitismus und setzen uns sowohl mit der Ermordung als auch mit der darauf folgenden Erinnerungskultur auseinander. Die Begriffe „Kontinuität“, „Vergessen“ und „Gedenken“ sind hierbei Leitfäden für die Aufarbeitung des Attentats gewesen.

Gedenken: Auch in diesem Jahr fand eine antifaschistische Gedenkkundgebung für Frida Poeschke und Shlomo Lewin sowie alle Opfer rechter Gewalt am 19.12.2020 bei der Lewin-Poeschke-Anlage in Erlangen statt:

Gedenken darf nicht bedeuten, sich bei einem jährlichen Ritual die Vergangenheit zu vergegenwärtigen, um sie danach wieder Vergangenheit sein zu lassen. Erinnern heißt auch verstehen, was zu der Tat geführt hat und die Verhältnisse zu verändern, die sie möglich gemacht haben. An die Opfer des rechten Terrors zu erinnern bedeutet eben auch zu verhindern, dass es weitere Opfer gibt.

Initiative kritisches Gedenken Erlangen

Der Arbeitskreis „SoR-SmC“ bedankt sich herzlich bei den beiden Mitgliedern der Initiative, die den Workshop an unserer Schule durchgeführt haben!

Julia Geißbauer, im Namen des AK „SoR-SmC“

StR Axel Loyens

Briefmarathon 2020

Er wurde entführt, weil er das Verschwindenlassen anprangerte. Sie verteidigt das Amazonasgebiet. Dafür erhielt sie Morddrohungen. Sie sind angeklagt, da sie nicht in die Folter zurückkehren wollten. Die Geschichten von Idris Khattak, Jani Silva und den „El Hiblu 3“ sind keine Einzelfälle. Auf der ganzen Welt werden Menschenrechtler_Innen verfolgt, verurteilt, gefoltert, zum Tode verurteilt. Oft sind sie in rechtswidrigen Strafverfahren der Willkür von Regierungen ausgesetzt oder werden zu Unrecht inhaftiert und misshandelt. Und das nur, weil sie für Reformen und Menschenrechte kämpfen.

Wir dürfen nicht wegsehen, wenn täglich, ja, stündlich, Anderen ihre Grundrechte verwehrt werden – das darf nicht passieren! Doch wir können auch etwas dagegen tun. Deshalb fand auch in diesem Jahr der Briefmarathon von „Amnesty International“ statt und forderte unter dem Motto „Schreib für Freiheit“  dazu auf, ein Zeichen für die Gerechtigkeit zu setzen. Und auch wir konnten etwas verändern. Ein einzelner Brief kann von Behörden ignoriert werden, aber hunderte, tausende Briefe können Leben retten. Die Erfolge der Vergangenheit sprechen für sich. Im letzten Jahr öffneten 6.609.837 Briefe für Magai Matiop Ngong und viele andere das Tor in die Freiheit. Beim diesjährigen Briefmarathon an unserer Schule konnten wir insgesamt 1.320 Briefe sammeln und damit versuchen, einen kleinen Beitrag zu einer freieren und gerechteren Welt zu leisten, in der man in Frieden und Freiheit leben kann.

Lea Stadelmann, Q12
StR Axel Loyens

Briefmarathon 2019

Sie verschenkte Blumen – und wurde zu 16 Jahren Haft verurteilt. Yasaman Aryani protestierte friedlich gegen den Verschleierungszwang für iranische Frauen, indem sie ihr Kopftuch entfernte. Statt ihrem Wunsch nach einer Zukunft, in der Frauen eine Stimme haben, Gehör zu schenken, verurteilte ein Gericht sie zu 16 Jahren Gefängnis.

Sie retten Leben – ihnen drohen 25 Jahre Inhaftierung.

Sarah Mardini und Seán Binder engagieren sich ehrenamtlich für die sichere Bergung von Flüchtlingsbooten an der griechischen Küste, aber anstatt sie zu unterstützen, wird ihre Arbeit von der Regierung kriminalisiert. Es ist kein Verbrechen, Leben zu retten – trotzdem wird den beiden Menschenrechtlern mit einer Haftstrafe gedroht.

Foto: Lilian Krause

Aktivist_Innen auf der ganzen Welt erfahren Gewalt durch Behörden, weil sie sich für ihre Rechte einsetzen. Sie werden unterdrückt, bedroht, gefoltert, zum Tode verurteilt. Die Verstöße gegen die Menschenrechte sind real. Und es passiert nicht „irgendwo anders“, sondern hier und jetzt. Wir können die Augen nicht davor verschließen, wenn Grundrechte, wie das Recht auf Freiheit oder auf Leben, verwehrt bleiben. Denn wir können etwas dagegen tun! Unter dem Motto „Schreib für Freiheit“ fand auch dieses Jahr der Briefmarathon von „Amnesty International“ statt.

Und du konntest mitmachen! Du zeigtest mit deinem Brief deine Solidarität für Yasaman Aryani, Sarah Mardini und acht weitere Menschenrechtler_Innen, die von Regierungen schikaniert werden. Ein einzelner Brief mag nichts bewirken, aber hunderttausende Stimmen bewegen viel: Für die Jugendaktivisten Yves Makwamba und Fred Bauma oder den Blogger Mahadine öffneten sich in den letzten Jahren neue Wege in die Freiheit.

Auch Eltern, Freunde oder Verwandte konnten teilnehmen, denn jede Nachricht zählt! Wir machten uns gemeinsam auf den Weg in eine Welt, in der die Freiheit und Würde eines jeden Menschen das höchste Gut sind!

Lea Stadelmann, Q11

StR Axel Loyens

Aufnahme in das Netzwerk – „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ (9.10.2014)

Nun gehört auch unser Emmy dem Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ an! Am Donnerstag, 9.10.2014, wurde unserer Schule die Urkunde von Herrn Bertram Höfer, Regionalkoordinator SOR Mittelfranken, im Rahmen einer festlichen Veranstaltung überreicht. 

Damit verpflichten wir uns, Verantwortung für das Klima an unserer Schule und unser Umfeld zu übernehmen und Diskriminierungen jeglicher Art entgegenzutreten. Nach einer eindrucksvollen Rede von StR Axel Loyens, dem Initiator des Projekts an unserer Schule (zusammen mit StR Martin Starz), die deutlich machte, wie präsent rechtsextremes Gedankengut in unserer Gesellschaft leider immer noch ist, gaben zwei Schüler aus der Arbeitsgruppe „SOR“, Franzi Furtwengler und Konstantin Neubert, einen Überblick über bereits im letzten Jahr an unserer Schule durchgeführte Aktionen.

Das Emmy konnte gleich zwei Schirmherren beziehungsweise Paten gewinnen, nämlich Herrn Ohlendorf, den Regisseur des auf der Berlinale ausgezeichneten Dokumentarfilms „Blut muss fließen“, sowieHerrn Oberbürgermeister a.D. Dr. Hahlweg, die in ihren Grußworten ebenfalls die Wichtigkeit von „SOR“ und seinen Zielen betonten.

Musikalisch passend umrahmt wurde der Abend von der Klasse 6c, die mit einer Trommelpower-Performance den Festakt eröffnete, und der Schülerband rund um Julia Schaab, die unter anderem „Black or white“ von Michael Jackson sehr gelungen darbot. Im Anschluss an die Verleihung des Prädikats „Schule ohne Rassismus“ gab es noch einen kleinen Empfang, auf dem sich noch lange angeregt unterhalten wurde.

Zudem konnte man eine Ausstellung anlässlich des 40-jährigen Gründungsjubiläums unseres Gymnasiums besuchen, das wir in diesem Schuljahr feiern. Die Namensgeberin unserer Schule, Emmy Noether, war selbst Opfer rassistischer Ausgrenzung und Gewalt während des NS-Regimes geworden.

StR Axel Loyens

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